Lohmar, Heinz
1900 (Troisdorf bei Köln) - 1976 (Dresden)
BIOGRAFIE //
1914
Lehre als Dekorationsmaler in Köln bei der Firma Viktor Kreusch
1916-21
Studium der Wandmalerei bei Robert Seufert an der Werkschule Köln (Hochschule für angewandte Kunst)
1918
Soldat
Teilnahme an einer Meuterei
1921
Berührung mit den Dadaisten sowie Bekanntschaft mit Max Ernst; nähert sich unter dessen Einfluss dem Surrealismus
1922-27
Atelierchef der Künstlerwerkstätten Jessen und Kutzer „Jeku“ in Köln
ab 1927
freischaffend als Maler tätig
Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler,
Bund Deutscher Gebrauchsgrafiker und im Deutschen Werkbund
Zusammenarbeit mit Architekten
fertigt modernste Wandmalereien u. a. für Fritz August Breuhaus de Groot
1929
Mitglied der ASSO in Köln
1931
Mitglied der KPD
1931-33
Aufenthalt in der von Fritz Jordi und Heinrich Vogeler gegründeten Künstlerkolonie „Fontana Martina“ am Lago Maggiore
1933
Berufsverbot
Verhaftung durch die Gestapo
Emigration in die Schweiz
Ausweisung nach Italien
1936
in Paris im Exil im Künstlerkreis der Surrealisten Mitbegründer „Kollektiv Dt. Künstler“
organisiert antifaschistische Ausstellungen „5 Jahre Hitler“, „Freie deutsche Kunst“; es entsteht „Das Übertier“
Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht (Bühnenbilder und – Dekorationen u. a. für „Die Gewehre der Frau Carrar“ 1937)
1940
schließt sich der Résistance an, Vernichtung seiner Werke durch die Gestapo im Pariser Atelier, Flucht ins unbesetzte Südfrankreich
1946
Rückkehr nach Deutschland, zunächst nach Ludwigshafen am Rhein
1949
Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Dresden
Gerhard Richter gehörte zu seinen Meisterschülern
1951
Ernennung zum Professor für Wandmalerei
Heinz Lohmar wohnte in Dresden-Bühlau (Neubühlauer Straße 20). Das Grab des Künstlers befindet sich auf dem Heidefriedhof in Dresden. In Dresden-Strehlen ist nach ihm der Heinz-Lohmar-Weg benannt.
Werke u. a. in Staatliche Kunstsammlung Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, Museum der bildenden Künste Leipzig, Kunsthalle Rostock, Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen
Zitat Heinz Lohmar 1955:
„Der Künstler sieht seine Aufgabe nicht nur darin, die Umwelt zu reproduzieren, sondern seine Anschauungen über die Umwelt sichtbar zu machen. Diese Anschauung über die Umwelt ist der Inhalt des Kunstwerks. Er kann aber den Inhalt nur sichtbar machen, indem er Formen schafft, die so erregend sind, daß sie aus dem Alltäglichen hinaus zu einem künstlerischen Erlebnis für den Beschauer werden.“ aus: Altner, Manfred, Heinz Lohmar, Maler und Werk, Dresden 1981, S. 30.
Literatur:
Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Hans Vollmer, Bd. 3, S. 254.
Altner, Manfred, Heinz Lohmar, Maler und Werk, Dresden 1981.
Dresdner Hefte, 8. Jahrgang, Heft 5 (1990) Beiträge zur Kultur 2, Heinz Lohmar (1900-1976).
Fuhrmann, Helga, Heinz Lohmar, Ausstellungskatalog Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, Albertinum September – Dezember 1970.
Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V. u. a. [Hrsg.], Künstler am Dresdner Elbhang, Bd. 2, Dresden 2007, S. 278.
AUSSTELLUNGEN //
Ausstellungsbeteiligungen in Amsterdam, Köln und Mailand
ab 1949
vertreten auf den großen Kunstausstellungen in Dresden
1961
Sonderausstellung im Albertinum Dresden