Bauch, Georg Curt

Sohn des Meißner Porzellanmalers Wilhelm Bauch

1903-06
Besuch der Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule Dresden

Schüler bei Hugo Spieler

1909-14
Studium an der Dresdner Kunstakademie, Schüler bei Richard Müller, Selmar Werner und im Meisteratelier bei Robert Diez

1911
Silberne Medaille

1912
Große Goldene Medaille der Akademie

1914
Auszeichnung mit dem Rom-Preis der Akademie

Reisen führten ihn nach Italien, Frankreich und Dänemark

1917-29
Bau eines Ateliers mit eigener Erzgießerei in Dresden-Loschwitz neben seinem Wohnhaus auf der Pillnitzer Landstraße 29

ab 1918
Beteiligung an den großen Kunstausstellungen, Anerkennung und Förderung durch viele Aufträge, Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung

von 1929-36
in Locarno/ Schweiz ansässig

ab 1933
muss er auf Grund seiner Ablehnung, Mitglied der Reichskulturkammer zu werden, Dresden verlassen

1939
zieht er nach Lottstetten/ Kreis Waldshut

1943/ 44
bei der Flucht vor den Nationalsozialisten wurde er von deutschen Grenzposten angeschossen und schwer verwundet

Emigration in die Schweiz und Niederlassung in Minusio

1945
beim Luftangriff auf Dresden, werden sein Haus, Atelier und viele seiner Arbeiten beschädigt

Wohnhaus und Atelier werden provisorisch aufgebaut und nach seinem Weggang weiterhin von zahlreichen Künstlern genutzt (auch genannt als: „Drittes Loschwitzer Künstlerhaus“) zum Beispiel von dem Fotografenehepaar Pan und Christine Walther

1988
wird das Hauptgebäude abgerissen, dabei gehen viele weitere seiner Arbeiten und die galerieartigen Anbauten verloren

2007/ 08
wird das Nebengebäude saniert

mit Arbeiten vertreten u. a. im Städtischen Museum in Bautzen, Städtische Sammlungen Dresden, Skulpturensammlung im Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Auswahl weiterer Arbeiten:

„Ritter Burggraf Jeschke“ Ratskeller in Dohna, Sandstein von 1934

Brunnen in Jöhstadt/ Erzgebirge

Bildnisbüste von Henry van de Velde, Marmor, um 1920/ 30

Bauplastik und Relief am Gemeindehaus der Frauenkirche zu Meißen von 1914

Jüdischer Friedhof in Dresden-Johannstadt: „Zwei sitzende Löwen“ am Wandgrab von Fabrikbesitzer Leopold Lewy, Muschelkalkstein, um 1916

Brunnenfiguren Putti auf Seepferd und Fisch reitend im Auftrag des jüdischen Apothekers Leonhard Loewenheim, Dresden, Bronze, um 1920

Zitate über Georg Curt Bauch:

„Getragen von einem Idealismus, der sich von antiken Vorbildern inspirieren ließ, ist er seinen Kunstauffassungen … treu geblieben.

In seinen Plastiken spricht sich, selten heutzutage, eine Serenität aus, die sich aus der Freude am Schönen in der Natur und im Menschen speist … Darin bewährt sich das Künstlertum Georg Curt Bauchs über die Zeiten und erweist seine Beständigkeit.“

(Badische Volkszeitung) aus: Künstler am Dresdner Elbhang, Bd. 1, Dresden 1999, S. 18.

„Die Größe des Bildhauers Georg Curt Bauch liegt in seiner Liebe zu den hohen Kunstformen der Antike und Renaissance, die er in entzückenden Figuren – meist Tänzerinnen – ausdrückt, dabei aber die Antike und Renaissance neuzeitlich lockernd und belebend, sodass man den Eindruck der Schwerelosigkeit hat.“

(Südschweiz, 01.1968.)

aus: Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e.V. (Hrsg.), Illustrierte Ortsgeschichte 1315-2015, Dresden 2015, S. 255.

Quellen:

Allgemeines Künstlerlexikon aller Zeiten und Länder, Saur, Bd. 7, 1993, S. 506.

Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Hans Vollmer, S. 129.

Dresslers Kunsthandbuch. Das Buch der lebenden deutschen Künstler, Altertumsforscher, Kunstgelehrten und Kunstschriftsteller, 1930, S. 43.

Künstler am Dresdner Elbhang, Bd. 1, Dresden 1999, S. 18.

Bauch, Kurt Georg. In: Ernst-Günter Knüppel: Robert Diez. Bildhauerkunst zwischen Romantik und Jugendstil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2009, S. 165–166.

Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e.V. (Hrsg.), Illustrierte Ortsgeschichte 1315-2015, Dresden 2015, S. 254-258.

Bild- und Archivmaterial aus der Sammlung Bernd Beyer, Dresden.

2016
Nachlassausstellung Kunsthandlung Kühne, Dresden

2018
Nachlassausstellung Kunsthandlung Kühne, Dresden